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Mannschaft
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Mannschaft.
Hannover 96 .:. Spieler von A-Z3. Reihe (v.l.n.r.): Servet Kaya, Frauke Wilhelm, Jens Vergers, Dr. Felix Hessel, Timo Rosenberg, Markus Gellhaus, Daniel Stendel, Jörg Sievers, Edward Kowalczuk, Ralf Blume, Steffen Gniesmer, Lars Barlemann, Raymond Saka 2. Reihe (v.l.n.r.): Salif Sané, Waldemar Anton, Noah Joel Sarenren Bazee, Artur Sobiech, Babacar Gueye, Valmir Sulejmani, Kenan Karaman, Mike Steven Bähre, Marius Wolf, Andre Hoffmann, Charlison Benschop, Florian Hübner, Timo Hübers, Edgar Prib 1. Reihe (v.l.n.r.): Marvin Bakalorz, Uffe Bech, Miiko Albornoz, Iver Fossum, Felix Klaus, Philipp Tschauner, Timo Königsmann, Samuel Sahin-Radlinger, Fynn Arkenberg, Manuel Schmiedebach, Oliver Sorg, Sebastian Maier, Tim Dierßen Nicht im Bild: Felipe, Prof. Dr. Axel Partenheimer, Niclas Füllkrug, Martin Harnik, Stefan Strandberg, Elias Huth
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1896–1938: Von der
Vereinsgründung bis zur ersten Meisterschaft Rugby-Mannschaft im Jahre 1897Am
12. April 1896 wurde Hannover 96 als Hannoverscher Fußball-Club von 1896
gegründet. Trotz der Namensgebung des Vereins wurde zunächst Rugby gespielt, ehe
der Verein sich 1899[1] dem in Deutschland populärer werdenden modernen
Fußballspiel widmete. 1913 entstand der Hannoversche Sportverein von 1896 durch
eine Fusion des Hannoverschen FC von 1896 mit dem BV Hannovera 1898. Letzterer
entstand 1905 durch die Fusion des FV Hannovera 1898 Hannover und des 1902 vom
HFC 1896 abgespaltenen Hannoverschen BV. 1902 hatten sich dem HFC 1896 bereits
die Spieler von FV Germania 1902 Hannover angeschlossen. Von Anbeginn bis weit
in die 50er Jahre des 20. Jahrhunderts trug der Verein seine Spiele auf der
hannoverschen Radrennbahn aus. 1905 wurde der Hannoversche FC, der trotz der
schwarz-weiß-grünen Vereinsfarben in roten Trikots antrat, erstmals
Stadtmeister. Anschließend scheitererte er jedoch in der Endrunde um die
Norddeutsche Meisterschaft am späteren Erzrivalen Eintracht Braunschweig, was
sich bis zum Beginn des Ersten Weltkrieges noch sechs Mal wiederholte. Innerhalb
Hannovers spielte die Mannschaft zwar stets eine führende Rolle, ins
überregionale Blickfeld traten die 96er aber erst in den 1930er Jahren. 1932
wurde mit Robert Fuchs erstmals ein hauptberuflicher Trainer für die
Fußballspieler bei Hannover 96 beschäftigt. Robert Fuchs war insgesamt 16 Jahre
(allerdings mit Unterbrechung) als Trainer bei 96 angestellt. Im August 1935
wurden mit Edmund Malecki und Fritz Deike erstmals zwei Spieler von Hannover 96
in die Nationalmannschaft berufen. In der Saison 1937/1938 wurde Hannover 96 zum
ersten Mal Deutscher Meister im Fußball. Die Mannschaft erreichte das Endspiel
durch ein 3:2 nach Verlängerung im Halbfinale in Dresden gegen den Hamburger SV.
Das Finale wurde am 26. Juni 1938 in Berlin ausgetragen. Gegner war die in den
1930er Jahren dominierende Mannschaft des FC Schalke 04, die als hoher Favorit
galt. Vor mehr als 90.000 Zuschauern lautete das Ergebnis 3:3 nach Verlängerung.
In der Wiederholung des Endspiels, am 3. Juli 1938 erneut in Berlin vor diesmal
über 94.000 Zuschauern ausgetragen, stand es nach der regulären Spielzeit erneut
3:3. Hannover 96 gelang in der Verlängerung der Siegtreffer zum 4:3 n.V. und
damit eine kaum für möglich gehaltene Sensation: Hannover 96 war deutscher
Fußballmeister 1938. Folgende Spieler bestritten sowohl das erste Finale als
auch das Wiederholungsspiel für die Roten[2]: Ludwig Pritzer – Helmut Sievert,
Willi Petzold – Johannes Jakobs, Ernst Deike, Ludwig Männer – Edmund Malecki,
Ludwig Pöhler, Erich Meng, Peter Lay – Richard Meng. Auch Schalke 04 spielte
beide Spiele in unveränderter Besetzung. 1938–1963: Von der ersten Meisterschaft
bis zur Gründung der Bundesliga Während der Besetzung Hannovers durch die
Alliierten als Folge des Zweiten Weltkrieges wurde Hannover 96 im Jahr 1945 wie
alle Vereine in Deutschland aufgelöst. 1946 erfolgte die Wiedergründung des
Vereins. 1947 erreichte 96 am grünen Tisch die Aufnahme in die als höchste
Spielklasse neu gegründete Fußball-Oberliga. Gleich in der ersten Saison in der
Oberliga-Nord musste die Mannschaft zunächst absteigen und begann damit 1949
erstmals in der Fußball-Zweitklassigkeit. Nachdem Holstein Kiel jedoch
nachträglich aus der Oberliga ausgeschlossen wurde und Hannover 96 einen
garantierten Startplatz in der Oberliga für die Saison 1949/1950 zugesprochen
bekam, meldete der Verein die Mannschaft vom laufenden Spielbetrieb ab und
bestritt den Rest der Saison ausschließlich mit Freundschaftsspielen. Ab 1949/50
war Hannover 96 wieder dauerhaft in der höchsten Spielklasse vertreten. 1952
wurde Helmut Kronsbein als neuer Trainer verpflichtet. 1953/54 gelang ihm mit
einer namenlosen Elf, in der kein einziger Nationalspieler der späteren
Weltmeistermannschaft aus Deutschland stand, nach einem Startrekord mit 22:0
Punkten in der Oberliga Nord der Gewinn der Norddeutschen Meisterschaft und der
Einzug in die Endrunde um die deutsche Meisterschaft. 96 schaffte in der
Endrunde gegen den Berliner SV 92 und den VfB Stuttgart den Einzug ins Endspiel
gegen den 1. FC Kaiserslautern. Das Finale wurde im Hamburger Volksparkstadion
vor 80.000 Zuschauern ausgetragen. Kaiserslautern war klarer Favorit, da die
Mannschaft viele Nationalspieler aufwies, die später in Bern zudem noch
überraschend Fußball-Weltmeister 1954 werden sollten. In Hamburg gab es am 23.
Mai 1954 ebenfalls ein Wunder – der Außenseiter Hannover 96 besiegte
Kaiserslautern nach einem 1:1 zur Halbzeit mit 5:1 und wurde zum zweiten Mal
deutscher Fußballmeister. Altes VereinslogoDie Aufstellung der Roten im Finale
lautete: Hans Krämer – Helmut Geruschke, Hannes Kirk – Werner Müller, Heinz
Bothe, Rolf Gehrcke – Heinz Wewetzer, Rolf Paetz, Hannes Tkotz, Clemens
Zielinski, Helmut Kruhl. Gehrcke vertrat den verletzten Willi Hundertmark, der
sonst in der Mannschaft gestanden hätte. In der folgenden Saison belegte 96
Platz 5 in der Oberliga-Nord. 1956 schaffte die Mannschaft es erneut in die
Endrunde zur deutschen Meisterschaft, schied jedoch gegen Kaiserslautern,
Schalke 04 und den Karlsruher SC aus. Es sollte die letzte Teilnahme an einer
Endrunde zur Deutschen Meisterschaft gewesen sein. Spitzenspiele trug der Verein
oft nicht in der heimischen Radrennbahn, sondern im Eilenriedestadion aus. Der
zunehmende Wechsel zwischen beiden Spielstätten hatte mit dem Abriss der
Radrennbahn 1959 ein Ende, wobei mit Gründung der Bundesliga dann dauerhaft das
Niedersachsenstadion bezogen wurde. 1963 wurde Hannovers Antrag auf
Eingliederung in die neu gegründete erste Fußball-Bundesliga abgelehnt. Neben
der direkten, sportlichen Qualifikation galten die sportlichen Leistungen der
vergangenen Jahre sowie die wirtschaftliche Situation des Vereins als Kriterien
für die Teilnahme an der Bundesliga. Hierbei zog Hannover 96, wenn auch knapp
und in der formalen Wertung äußerst umstritten, den Kürzeren gegenüber Eintracht
Braunschweig. Diese „Niederlage“ am grünen Tisch gegen den niedersächsischen
Nachbarn aus Braunschweig wurde zum Anstoß einer bis heute bestehenden
Feindschaft zwischen den Fans dieser beiden Vereine. 1963–1996: Von der
Bundesliga bis in die Regionalliga Hannover 96 qualifizierte sich anschließend
in der Saison 1963/1964 auf Anhieb durch sportlichen Erfolg für den Aufstieg in
die Fußball-Bundesliga und spielte dort die nächsten zehn Jahre. Als Trainer war
1963 erneut Helmut Kronsbein verpflichtet worden und 1966 wieder entlassen. Zu
den Leistungsträgern der Mannschaft von Hannover 96 in den 1960er Jahren zählte
Torhüter Horst Podlasly, der in dieser Zeit 187 Bundesligaspiele für die Roten
absolvierte. 1974 stieg 96 erstmals in die 2. Bundesliga ab. Wieder wurde
Kronsbein geholt, 1975 stieg 96 wieder in die 1. Liga auf, ehe nach dem erneuten
Abstieg 1976 einige Jahre in der Zweitklassigkeit folgten. Kronsbein war Anfang
1976 wieder entlassen und ein Jahr später zum vierten Mal bis 1978 eingestellt
worden. In den Folgejahren verfehlte die Mannschaft meist knapp oder in etwas
größerem Abstand die Aufstiegsränge zur Bundesliga. Unter den Trainern dieser
Zeit blieb Diethelm Ferner (1979-82) am ehesten in Erinnerung. Bekanntester
Fußballer dieser Zeit war Dieter Schatzschneider, der erfolgreichste
Zweitliga-Torschütze aller Zeiten. Daneben konnten Torwart Jürgen Rynio und
Mittelfeldspieler Bernd Dierßen einige identitätsstiftende Glanzlichter dieser
eher tristen Episode setzen. Erst unter Trainer Werner Biskup gelang in der
Saison 1984/85 der Wiederaufstieg in die erste Liga mit einer jungen Mannschaft.
Die Ernüchterung folgte mit dem letzten Tabellenplatz in der Bundesliga in der
Folgesaison. 1986/87 hieß das Ziel folglich erneut Wiederaufstieg in die
Bundesliga – und die Mannschaft startete unter Trainer Jürgen Wähling furios.
Nach drei Siegen zum Saisonauftakt kamen sogar zum Zweitliga-Heimspiel gegen den
SSV Ulm 1846 40.000 Zuschauer – außergewöhnlich viel für die von
Zuschauerschwund geplagten 80er Jahre. In Hannover grassierte das Fußballfieber.
Die Roten schafften den Aufstieg und in der darauffolgenden Saison 1987/88 als
Tabellenzehnter souverän den Klassenerhalt. Sie schlugen in der Rückrunde sogar
Bayern München und trugen damit wesentlich zur Meisterschaft des Nachbarn Werder
Bremen bei. In der Folgesaison musste Hannover 96 jedoch erneut absteigen. In
Erinnerung blieb vor allem das 2:2 am 30. Spieltag gegen den 1. FC Köln, der vor
dem Spiel nur einen Punkt hinter Bayern München auf Platz 2 der Tabelle lag;
eine Woche später wurde der FC Bayern München durch ein 3:1 in Köln vorzeitig
Deutscher Meister. Einer der beständigsten 96-Spieler der 80er Jahre und aller
Zeiten war Karsten Surmann, der von 1980 bis 1992 bei 96 im Mittelfeld spielte
und über mehrere Jahre Mannschaftskapitän war. Von 1989 bis 1996 gehörte
Hannover 96 der zweiten Liga an. 1992 gelang es dem Verein unter Trainer Michael
Lorkowski als erstem Zweitligisten, den DFB-Pokal zu gewinnen. Die Mannschaft,
die in dieser Saison in der Staffel Nord der zweiten Bundesliga nur im oberen
Mittelfeld spielte, besiegte mit dem VfL Bochum, Borussia Dortmund, dem
Karlsruher SC, Werder Bremen sowie im Finale Borussia Mönchengladbach dabei
gleich fünf Bundesligisten. Torwart Jörg Sievers avancierte zum Pokal-Helden,
indem er sowohl im Halbfinale gegen Bremen (7:6 n.E.) als auch im Finale (4:3
n.E.) mehrere Elfmeter parieren konnte. Im Halbfinale hatte er den
entscheidenden Elfmeter für Hannover zudem selbst sicher verwandelt. Die
Spieler, die das DFB-Pokal-Finale für Hannover gewannen, waren: Jörg Sievers –
Roman Wojcicki, Jörg-Uwe Klütz, Axel Sundermann – Michael Schjønberg, Oliver
Freund, Jörg Kretzschmar, Karsten Surmann, Bernd Heemsoth (119. Mathias Kuhlmey)
– Milos Djelmas, Michael Koch (68. Uwe Jursch). Nach dem Gewinn des DFB-Pokals
durfte Hannover 96 1992/93 als Zweitligist im Europapokal der Pokalsieger
starten. Als eine der größten Ironien der Vereinsgeschichte gilt das Los in der
ersten Runde des Wettbewerbs: Statt einer internationalen Mannschaft wurde
ausgerechnet der Europacup-Sieger des Vorjahres, Werder Bremen, zugelost – in
einem Wettbewerb, in dem abgesehen vom Titelverteidiger nur eine Mannschaft pro
Land startete. Nach einem 1:3 in Bremen reichte es im Rückspiel in Hannover nur
zu einem 2:1-Sieg, so dass die Mannschaft den Einzug in die zweite Runde
verpasste. In der zweiten Liga spielte Hannover 96 bis Mitte der 1990er
insgesamt nur mäßig erfolgreich. 1996 spielte die Mannschaft eine so schlechte
Rückrunde, dass der Absturz in die Regionalliga die Folge war. Zuvor waren in
der Saison 1994/95 große finanzielle Anstrengungen unternommen worden, um zum
Vereinsjubiläum wieder in der Bundesliga zu spielen. Unter anderem wurden
Günther Herrmann als Libero, Uwe Harttgen im defensiven Mittelfeld und Stefan
Studer als Linksaußen verpflichtet, die gemeinsam mit dem Sturmduo Torsten
Gütschow und Andrzej Kobylański Garanten für den Aufstieg werden sollten. Doch
mit Trainer Rolf Schafstall geriet man in den Abstiegsstrudel. Schon Mitte der
Saison verpflichtete man Peter Neururer, der die Mannschaft auf einem
Abstiegsplatz übernahm und an die Spitze der zweiten Bundesliga führte. Sogar
ein Aufstieg schien zum Ende der Saison noch möglich zu sein, ehe sich Neururer
mit dem Vorstand des Vereins überwarf. Noch vor dem Ende der Saison wurde er
entlassen und durch Interimstrainer Milos Djelmas ersetzt. Der Aufstieg
misslang. Egon Coordes als Trainer sollte im nächsten Jahr den Aufstieg perfekt
machen, doch alle Leistungsträger waren gegangen. Die Mannschaft konnte zu
keiner Zeit der Saison an die Leistungen der Vorsaison anknüpfen. Coordes wurde
später entlassen und das „Urgestein“ Jürgen Stoffregen übernahm die Mannschaft,
ohne eine Änderung herbeiführen zu können. Im Jubiläumsjahr stieg 96 in die
Regionalliga ab. 1996–2002: Der Neuaufbau Dem Abstieg in die Regionalliga folgte
ein personeller Aderlass. Am Anfang der Saison 1996/1997 waren vom alten Kader
lediglich Torwart Jörg Sievers, Libero Carsten Linke und Kreso Kovacec übrig.
Doch der Neuaufbau gelang: Reinhold Fanz als Trainer und Franz Gerber als
Manager stellten eine junge Mannschaft zusammen. 1997 wurde Hannover 96
überlegen Regionalligameister. Zur Mannschaft gehörten u.a. Otto Addo, Vladan
Milovanovic, Fabian Ernst, Kreso Kovacec und Dieter Hecking. Hannover scheiterte
jedoch in der Relegation an Energie Cottbus, in einem denkwürdigem Spiel, als
das Flutlicht des Stadions ausfiel und Cottbusser Fans Otto Addo und Gerald
Asamoah bespuckten und mit Bananen bewarfen. Im Verlauf der zweiten
Regionalligasaison 1997/98 kam es zu einer offenen Rebellion gegen die
„Kahlschlagpolitik“ des Vereinspräsidenten Utz Claassen, an dem sich auch die
Mannschaft und verschiedene Mitarbeiter und andere Funktionsträger des Vereins
beteiligten. Die Mannschaft rief unter anderem den damaligen niedersächsischen
Ministerpräsidenten Gerhard Schröder zu Hilfe, um den Verein vor seinem eigenen
Präsidenten zu schützen. Im weiteren Verlauf der Turbulenzen kam es zu
Masseneintritten aus der Fanszene mit dem einzigen Zweck, Claassen auf einer
außerordentlichen Mitgliederversammlung abzuwählen. Dieser versuchte erfolglos,
die neuen Mitglieder für nicht stimmberechtigt zu erklären und wich einer
Abstimmung anschließend durch plötzlichen Rücktritt aus. Zu Claassens Nachfolger
wurde der Hörgeräte-Unternehmer Martin Kind gewählt, der die Strukturen des
Vereins grundlegend professionalisierte und viel eigenes Geld investierte. 1998
stieg 96 als erneuter Regionalligameister unter Trainer Reinhold Fanz wieder in
die zweite Liga auf, die Rückkehr in den Profifußball war geschafft. Zahlreiche
junge Spieler, die knapp zehn Jahre später in der Bundesliga und der deutschen
Nationalmannschaft spielen (Gerald Asamoah, Fabian Ernst, Sebastian Kehl, Otto
Addo u. a.), waren beteiligt. Der spätere 96-Trainer Dieter Hecking gehörte
ebenso zur Aufstiegsmannschaft. Langjährig treue Spieler und Idole der 90er
Jahre waren vor allem Torwart Jörg Sievers und Abwehrspieler Carsten Linke.
Sievers ist heute Torwarttrainer des Vereins. Der direkte Durchmarsch in die
Bundesliga wurde 1999 mit dem 4. Platz knapp verfehlt. Auch in der Saison 2000
(Platz 10) und 2001 (Platz 9) hatte 96 lange Kontakt zu den Aufstiegsrängen,
fiel aber jeweils im Verlauf der Rückserie zurück. Nach mehreren Trainerwechseln
(Reinhold Fanz – Franz Gerber – Branko Ivanković – Horst Ehrmantraut) übernahm
Ralf Rangnick den Verein am 1. Juli 2001 und führte ihn in der Saison 2001/02
unmittelbar in die Bundesliga. Rangnick erfreute sich bereits nach kurzer Zeit
großer Beliebtheit bei den Fans, da er die Mannschaft erfrischenden
Offensivfußball spielen ließ. Die Mannschaft spielte nicht nur ansehnlich,
sondern auch erfolgreich, so dass der Aufstieg verhältnismäßig früh feststand.
Seit 2002: Wiederaufstieg und Etablierung als Bundesligist Die erste
Bundesligasaison der 96er nach 13 Jahren Abstinenz war durch eine weiter
offensive, aber nur noch bedingt erfolgreiche Spielweise geprägt. Typische
Rangnick-Ergebnisse waren torreich auf beiden Seiten – ein Umstand, der
teilweise auf die fehlende Bundesliga-Erfahrung der Spieler zurückgeführt werden
musste. Der Klassenerhalt wurde am vorletzten Spieltag durch ein spätes Tor von
Jiri Stajner gesichert und Hannover beendete die Saison als Elfter. In der
Folgesaison wurde Rangnick im März 2004 entlassen. Als Nachfolger wurde Ewald
Lienen verpflichtet. Lienen führte Hannover 96 in der Schlussphase der Saison
2003/04 von einem Abstiegsplatz zum Klassenerhalt. Im Unterschied zum offensiven
Stil seines Vorgängers legte Lienen verstärkt Wert auf Sicherheit in der
Defensive. Dieses System war nicht immer attraktiv, aber erfolgreich: In der
Saison 2004/05 hatte Hannover 96 erstmals seit dem Wiederaufstieg nichts mit dem
Abstiegskampf zu tun und scheiterte knapp an einem UI-Cup-Platz. Mit den
wenigsten gelben und roten Karten erreichte Hannover 96 in der inoffiziellen
Fairnesswertung in der Saison 2004/05 den ersten Platz. Aufgrund zusätzlicher
Kriterien in den UEFA-Regularien wurde jedoch dem 1. FSV Mainz 05 ein Platz in
der Qualifikation zum UEFA-Cup zugesprochen. Präsident Martin Kind gab sein Amt
2005 überraschend ab. In der Folge gab es Unklarheiten über Neuverteilung der
Kompetenzen zwischen Präsident Götz von Fromberg, Geschäftsführer Karl-Heinz
Vehling und Manager Ilja Kaenzig sowie den Vereinsgremien – zuvor war quasi
alles über Martin Kind gelaufen. Im November 2005 wurde Ewald Lienen entlassen,
weil er den gestiegenen Ansprüchen der Vereinsführung nicht gerecht werden
konnte. Er wurde durch Peter Neururer ersetzt. Neururer führte die Mannschaft
zwischenzeitig bis auf Platz 5, bevor 96 nach einer längeren Schwächephase in
der Rückrunde aus den einstelligen Tabellenrängen herausfiel und schließlich am
Ende der Saison nur auf Platz 12 landete. Hannover 96 hatte das Saisonziel
einstelliger Tabellenplatz verfehlt, war aber in der zweiten Saison in Folge
nicht im Abstiegskampf und zudem am Ende der Saison 2005/06 erstmals seit 1993
in der Tabelle wieder bestplatzierter Verein aus Niedersachsen vor dem VfL
Wolfsburg. Nach der WM 2006 gab es erneut Turbulenzen in der Vereinsführung von
Hannover 96, deren Ergebnis die Rücktritte von Götz von Fromberg und Karl-Heinz
Vehling waren. Martin Kind übernahm knapp ein Jahr nach seinem Rückzug wieder
das Ruder und wurde erneut zum Präsidenten gewählt. In die Saison 2006/07
startete Hannover 96 mit acht neuen Spielern, von denen sich zunächst allerdings
nur zwei als Stammspieler etablieren konnten: der ungarische Mittelfeldspieler
Szabolcs Huszti vom französischen Club FC Metz und der 28-jährige offensive
Mittelfeldspieler Arnold Jan Bruggink vom SC Heerenveen. Der nach dem Wechsel
von Per Mertesacker zu Werder Bremen im Gegenzug als Ersatz verpflichtete Frank
Fahrenhorst spielte sich erst zu Beginn der Rückrunde durch gute
Trainingsleistungen in die Stammelf. Bereits nach drei Spieltagen und ohne
Punktgewinn wurde Peter Neururer als Trainer am 30. August 2006 entlassen. Am 7.
September wurde der Ex-96-Spieler Dieter Hecking als neuer Cheftrainer
verpflichtet, nachdem sich Hannover 96 mit dem von Hecking bisher trainierten
Verein, dem Ligakonkurrenten Alemannia Aachen, auf einen Wechsel einigen konnte.
Hannover 96 war Heckings vierte Station als Cheftrainer. Als Co-Trainer wurde
Dirk Bremser verpflichtet, mit dem Hecking schon in Aachen und davor in Lübeck
zusammen arbeitete. Hecking führte die Mannschaft zunächst zu eher bescheidenen
ersten Saisonerfolgen und 96 blieb bis zum 8. November in der Abstiegszone. An
diesem Tag gewann 96 erstmals seit 1988 wieder in einem Punktspiel gegen den
Rekordmeister FC Bayern München mit 1:0 – es war gleichzeitig der erste
Auswärtssieg für Hannover in München. Dieser Sieg wirkte wie ein
Befreiungsschlag, wenngleich bereits im nächsten Spiel gegen eine weitere
Spitzenmannschaft (VfB Stuttgart) erneut eine verdiente Führung in der zweiten
Halbzeit verspielt wurde (1:2 nach 1:0). Nach einigen Siegen im November,
darunter dem ersten Heimsieg seit acht Monaten, war der Bann schließlich
endgültig gebrochen und Hannover endlich auf dem Weg zu seiner eigentlichen
Stärke. 96 beendete die Hinserie mit 20 Punkten auf Platz 11 als zweitbester
Nordclub, vor dem VfL Wolfsburg und dem Hamburger SV. Mitte November hatte sich
Hannover 96 auch von Manager Ilja Kaenzig getrennt. Sein Nachfolger wurde zum 1.
Januar 2007 Sportdirektor Christian Hochstätter, der zuletzt bei Borussia
Mönchengladbach in gleicher Funktion tätig war. Am 31. Januar 2007 gewann die
Mannschaft um Dieter Hecking mit 5:0 gegen Hertha BSC und schaffte damit den
höchsten Sieg seit dem Wiederaufstieg 2002 und den zweithöchsten Sieg in der 1.
Bundesliga überhaupt. Im Laufe der darauffolgenden Erfolgsserie erreichte der
Verein vom 22. bis zum 28. Spieltag den UI-Cup-Rang bzw. Punktgleichheit. Ende
März trennte sich Hannover 96 von seinem Sportmanager Carsten Linke, da sich
sein Aufgabenfeld mit dem des Sportdirektors Christian Hochstätter überschnitt.
Da es in der Saison zu sehr geringen Abständen zwischen oberem Mittelfeld und
Abstiegszone kam, wurde nach drei Niederlagen am 27., 28. und 29. Spieltag
kurzfristig von der Sicherung des Klassenerhalts gesprochen. Dieser war drei
Spieltage vor Saisonschluss gesichert und Hannover seit dem vorletzten Spieltag
wieder im Kampf um UEFA- und UI-Cup-Plätze. Das entscheidende Spiel am letzten
Spieltag ging jedoch nach einem nicht anerkannten, regulären Führungstor
verloren und 96 wurde im engen Mittelfeld bis auf Platz elf durchgereicht. Die
dritte Saison in Folge ohne echten Abstiegskampf wurde vor dem Hintergrund des
überaus unglücklichen Saisonstarts in Hannover überwiegend als Erfolg gewertet.
Die Planung des Kaders für die Saison 2007/08 begann Hannover 96 bereits
frühzeitig: Neben den Vertragsverlängerungen der Leistungsträger Enke, Tarnat,
Lala und Yankov wurden als Zugänge Sergio Pinto von Alemannia Aachen, Thomas
Kleine von der SpVgg Greuther Fürth, Gaëtan Krebs von Racing Straßburg, Mike
Hanke vom VfL Wolfsburg, Benjamin Lauth vom Hamburger SV und Christian Schulz
von Werder Bremen verpflichtet. Mit Hanke wechselt dabei erstmals ein aktueller
deutscher Nationalspieler nach Hannover. Dies war vor einigen Jahren, z. B. im
Fall Brdaric, noch umgekehrt gewesen. Auch Fredi Bobic und Per Mertesacker, die
über ihre Entwicklung bei Hannover 96 in die Nationalelf kamen, waren
anschließend zu finanzstärkeren Vereinen gewechselt. Die erste Halbserie der
Bundesliga-Saison 2007/08 beendete Hannover 96 mit 27 Punkten auf einem in etwa
den Erwartungen entsprechenden siebten Platz. Die Saison beendete Hannover 96
mit 49 Punkten auf Platz acht und erreichte damit die beste Platzierung in der
Bundesliga seit 1965. Zur Saison 2008/09 verstärkte sich Hannover 96 mit Mario
Eggimann vom Karlsruher SC, Florian Fromlowitz vom 1. FC Kaiserslautern, Leon
Balogun vom BFC Türkiyemspor 1978, Jan Schlaudraff vom FC Bayern München und
Mikael Forssell von Birmingham City. Der Saisonbeginn verlief unbefriedigend:
Nach drei Ligaspielen fand sich Hannover 96 mit 0:5 Toren und nur einem Punkt
auf dem letzten Tabellenplatz wieder. In weiteren Verlauf der Hinrunde stand
eine positive Heimbilanz mit 16 Punkten und Siegen gegen Bayern München und den
Hamburger SV einer katastrophalen Auswärtsbilanz mit nur einem Punkt gegenüber.
96 stand zum Jahreswechsel mit 17 Punkten auf dem 13. Tabellenplatz. In der
Rückserie standen anfangs gute Heimspielergebnissen erneut ausschließlich
Niederlagen auswärts gegenüber, ehe Hannover 96 acht Punkte aus den letzten vier
Auswärtsspielen holte und in der gesamten Rückrundenbilanz mit 23 Zählern
deutlich verbessert abschloss. Am Ende belegte Hannover 96 Rang 11 der
Bundesliga mit 40 Punkten. 96 liegt damit genau im Platzierungsdurchschnitt der
sieben Jahre seit Bundesligaaufstieg und ist in diesem Zeitraum einer der
beständigsten Vereine der Bundesliga: Der Verein landete immer auf den Plätzen 8
bis 14, hatte am Saisonende immer einen Vorsprung von mindestens fünf Punkten zu
den Abstiegsrängen und nie den europäischen Wettbewerb erreicht. Die Saison
2009/10 begann mit einem Fehlstart, dem die von Fans und Umfeld schon lange
zuvor geforderte Entlassung von Trainer Hecking folgte. Sein Nachfolger Andreas
Bergmann lieferte eine positive Bilanz ab. Mit 16 Punkten aus zwölf Spielen
stand 96 im Mittelfeld der Tabelle mit kontinuierlicher Tendenz nach oben. Nach
dem Tod von Torwart Robert Enke am 10. November 2009 errang die Mannschaft in
den folgenden fünf Spielen bis zur Winterpause nur noch einen Punkt, so dass 96
bis zum Ende der Vorrunde auf Platz 14 abrutschte